GEWICHT: 54 kg
Oberweite: 85 J natur
1 Std:70€
Abfahrt: +70€
Intime Dienste: Franzosische Erotik, Paare, Spanisch, Spanisch, Extra langes Vorspiel
D as Fundament eines Hauses kann man nicht austauschen, ohne es zu zerstören. Eine Herrschaft jedoch vermag im Laufe der Zeit ihre Fundamente zu wechseln. Das römisch-deutsche Kaisertum zum Beispiel hat im Laufe seiner rund tausendjährigen Existenz gleich mehrfach seine machtpolitischen Grundlagen verändert. Doch im Investiturstreit des ausgehenden Jahrhunderts zerbrach dieses Fundament. Jahrhunderts eine neue Grundlage, nämlich die Wertegemeinschaft eines idealistisch überhöhten Rittertums.
Die gesellschaftlichen Veränderungen des ausgehenden Hochmittelalters mit dem Aufschwung der Städte und der Entstehung eines selbstbewussten Bürgertums sowie den zunehmenden Partikularinteressen zunächst einzelner, bald vieler Adliger führten zum faktischen Bedeutungsverlust des Königtums im Interregnum, der kaiserlosen Zeit im dritten Viertel des Zumindest die Verhältnisse an der Spitze des Reiches waren fortan wieder geregelt und blieben es bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches Solche mit einem modernen Begriff verfassungsrechtlichen Veränderungen sind nicht ganz einfach in einer publikumsorientierten Ausstellung zu vermitteln.
Geografisch dominiert, kein Wunder bei einer mit mehr als zwei Millionen Euro Sondermitteln aus dem rheinland-pfälzischen Landeshaushalt finanzierten Ausstellung, der Raum links und rechts des Rhein. Unter den rund Exponaten sind Schätze, die teilweise zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder zu sehen sind oder zumindest ausgeliehen wurden.
Die als Codex Manesse bekannte Liederhandschrift, wohl das berühmteste Manuskript des deutschen Mittelalters mit zahlreichen unser Bewusstsein des Mittelalters prägenden Buchmalereien zum Beispiel des Dichters Walther von der Vogelweide, ist erstmals seit wieder auf Reisen gegangen. Das für den Erzbischof von Mainz geschriebene Exemplar der Goldenen Bulle kommt sogar zum ersten Mal seit mehr als anderthalb Jahrhunderten wieder an seinen eigentlichen Bestimmungsort. Seit befindet es sich gewöhnlich in Wien.
Dass in Zeiten der Corona-Krise solche höchstkarätigen Leihgaben möglich waren wenngleich einige Exponate im Laufe der fast sieben Monate dauernden Ausstellung durch andere Originale oder durch Repliken ersetzt werden , ist eindrucksvoll.